Schweigen im Winter

Wenn die Liebe verblutet in der sternenarmen Nacht
Und sie sich freiheitstrunken vom Acker macht
Dann welkt das letzte Leben im faltigen Saum
Und im Mondes Silberschatten schrumpelt der Baum

Heulende Kälte blindet Scheibe und Sims
Und sterbliche Küsse frieren dahin
Die Nacht kommt durchs Fenster mit erdrückenden Fragen
Und grau flimmert Kälte in flüchtigen Schwaden

Erst wenn die Stimmen der Blüten sich trauen
Erwacht aus Kandiertem der erste Faun
Dann endlich scheut der fahlweiße Traum
Denn das Schweigen im Winter wird das Eis niemals tauen

Alles ist erstarrt in einem glasklaren Guss
Und wälzt auch die Sehnsucht die frieren muss
Kristalle wachsen schweigend überallhin
Und Nebelschleier ziehen mit dem eisigen Wind

Erst wenn die Stimmen der Blüten sich trauen
Erwacht aus Kandiertem der erste Faun
Dann endlich scheut der fahlweiße Traum
Denn das Schweigen im Winter wird das Eis niemals tauen

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